Lechts oder Rinks – auf welcher Seite geht die Braut?

Immer wieder werde ich gefragt, wie das denn nun ist, auf welcher Seite läuft die Braut beim Einzug?
Die Frage geistert auch durch unzählige Hochzeitsforen. Hier kommt der Versuch einer Zusammenfassung.

Das sagt die Tradition:
Wenn der Vater die Tochter zum Altar bringt, so geht die Braut links, der Vater rechts, er hat seine Tochter also an seinem linken Arm. Es gibt aber auch die Meinung – die Frau geht immer an der rechten Seite des Mannes. Das kommt von der alten Sitte, dass rechts von einem der Mensch geht, den man beschützt (vielleicht weil früher der Degen auf der linken Seite getragen wurde und so leichter gezogen werden konnte? wer was weiß, gerne bei mir melden).
Vielleicht liegt es auch daran, dass so der Brautstrauß bequemer in der rechten Hand gehalten werden kann? So wie diese Braut unten und ihr Papa das entschieden haben.

Wenn das Brautpaar zusammen hereinkommt, so geht bei einer evangelischen Hochzeit die Braut rechts, der Bräutigam links, und zwar sowohl beim Einzug als auch beim Auszug.
Bei einer katholischen Hochzeit geht die Braut auf dem Weg zum Altar links, der Bräutigam rechts und beim Auszug rechts, der Bräutigam links.
Der Unterschied kommt daher, dass für die evangelische Kirche hier ein bereits getrautes Paar zum Altar geht, um den Segen der Kirche zu bekommen.
Für die katholische Kirche geht eine unverheiratete Frau in die Kirche und eine verheiratete Frau hinaus.

Am Altar sitzt die Braut rechts, der Bräutigam links (vom Brautpaar aus gesehen).

Die meisten Paare haben sich der Einfachheit halber wohl darauf verständigt – Bräutigam links, Braut rechts – immer und überall.

Das sagt die Moderne:
Ist das noch wichtig? Macht doch, was Ihr wollt, und konzentriert Euch auf Wichtigeres an diesem einmaligen Tag! Mit als Traufrau ist es ganz egal, wie Ihr geht und steht, sitzt und einlauft. Hauptsache, Ihr genießt Euren großen Tag.

Wer schreibt hier?
Bettina Sorge, Ritualexpertin, Traufrau, Trauerrednerin
gebürtige Schwäbin, die der Liebe wegen ins Land der Franken gezogen ist
und sich hier sehr wohl fühlt